Thomas Poeschel

Thomas Poeschel (c) Nicolas Humbert

Thomas Poeschel. 1957 in Würzburg geboren. Studium der Ethnologie und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität, München, sowie der Experimentellen Filmgestaltung als Gast an der HdK Berlin.

Filmproduzent: ABRAXAS (FIPA, Cannes 1992). Drehbuch/Spielfilm

Publikationen:

Wissenschaft:

Archäologie und Ethnohistorie im Umkreis der Südlichen Sierra Madre Occidental (Mexiko). Unter besonderer Berücksichtigung der Rolle des Silbers in der Akkulturation der Nayaritas und Caxcanes (Huichol, Cora, Tepecano), Münchner Beiträge zur Amerikanistik, Band 15, 1985 (Klaus Renner Verlag)

Dokumentarische Erzählung:

ABRAXAS. HÖLLEN-SPECTACULUM. Ein zeitgeschichtliches Libretto des deutschen Nationalmythos von Heinrich Heine bis Werner Egk, Berlin 2002, (Hentrich & Hentrich) — In theateranthropologischem Kontext wird die Frage nach den signifikanten Verwerfungen, Umdeutungen und Verfälschungen in der Geschichte von Heinrich Heines Doktor Faust, dem vertanzten deutschen Nationalmythos gestellt. Die grundlegende Fragestellung dieses Buches betrifft das Verhältnis von Kunst und Politik, Kunst und Macht, vor, während und nach der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus.

Der Nestor, Zürich 2017 (Verlag Elster) — Monographie eines Ortes (Hotel Stolzenfels, Davos) und eines Mannes (Erwin Poeschel), in dessen Leben und Wirken sich sui generis kunst- und geistesgeschichtliche Vorgänge und Zusammenhänge Europas ndeln. Zwischen 1913 und 1928 versammelt sich dort ein Kreis von Gästen und Freunden (Klabund, Carola Neher, Jakob Wassermann, Ludwig Hardt, Philipp Bauknecht, Augusto Giacometti), Volk der Schwindsüchtigen und vor der Barbarei in die Schweiz Geflüchteten.

Die Geschwister Olden. Eine Odyssee, Berlin (Quintus) — Das Manuskript wurde dem Verlag 2018/19 perfekt lektoriert übergeben, das Buch wurde mehrfach angekündigt. — Im Newsletter der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung steht zu lesen: »In seinem Buch über die Geschwister Olden zeichnet Thomas Poeschel eine exemplarische Geschichte von Flucht und Leben in der Emigration nach: Die prominenten Hitler-Gegner, die Geschwister Olden, waren gezwungen, nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten ins Exil zu gehen. Balder Olden, vor 1933 vielgelesener Schriftsteller, war in den Jahren des Exils u.a. in der Tschechoslowakei, Frankreich, Argentinien und Uruguay und mit fast allen bedeutenden Emigranten in Europa und Amerika verbunden. Sein jüngerer Bruder Rudolf Olden, als freisinniger Journalist und Jurist ein entschiedener Gegner des aufkommenden Nationalsozialismus, übernahm 1931 die Verteidigung von Carl von Ossietzky. Während seiner Zeit im britischen Exil verfasste Carl von Olden pointierte Analysen zur internationalen Politik. In zahllosen Rettungsaktionen widmete er sich der Hilfe von politisch Verfolgten. Auf dem Weg nach Kanada kam er ums Leben, als das Schiff, das ihn dorthin bringen soll, von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. In seinem Buch zeichnet Thomas Poeschel weitere Linien der Familie nach und gibt dem Leser Einblick in die Fluchterfahrungen der Geschwister Olden.«

Literarische Erzählung:

Reflexionen eines einäugigen Kameramannes, Hohenems 2018 (Bucher Verlag). — Der einäugige Kameramann führt die Leser in die Welt der Bilder und Filme, wie sie vor und auf der Schwelle zum Zeitalter der Digitalisierung herrsch(t)en und hält aus diesem Blickwinkel dem digitalen Fortschritt einen Spiegel vor. Dabei aufgeworfene Fragen gehen über die Aspekte technischer Entwicklungen hinaus, sie zeigen einen lebendigen Schaffensprozess aus Licht und Schatten, klammern dabei essentielle gesellschaftliche Zustände in Südtirol, der italienischen Heimat des Kameramannes, und v. a. in Lateinamerika, nicht aus.

Die Madonna mit dem Fisch/ La Virgen del Pez (zweisprachig deutsch/spanisch, mit Illustrationen von Jaime de Córdoba), Hohenems 2019 (Bucher). — Ein unorthodoxes Zwiegespräch des Autors mit der Zentralfigur einer Conversatio sacra Rafaels.

 

Homepage(s): thomas-poeschel.jimdosite.com
Und (zu
ABRAXAS): www.orive.de

 

Foto © Nicolas Humbert

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