Reiner Kunze
Dr. phil. h.c. Reiner Kunze, geb. 16.8.33 in Oelsnitz/Erzgeb. Bergarbeitersohn.
1951-55 Studium der Philosophie und Journalistik an der Universität Leipzig.
1955-59 wiss. Assistent m. Lehrauftrag. Aus polit. Gründen Abbruch der Universitätslaufbahn, Arbeit als Hilfsschlosser.
Seit 1962 freiberufl. Schriftsteller.
1976 Ausschluß aus dem Schriftstellerverband der DDR.
1977 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland.
1988/89 Gastdozenturen für Poetik an den Universitäten München und Würzburg.
Wohnt in Obernzell-Erlau bei Passau.
Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Freien Akademie der Künste Rhein-Neckar u. des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. Gründungsmitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Von 1975 bis 1992 Mitglied der Akademie der Künste Berlin (West).- Ehrenmitglied des Collegium europaeum Jenense der Friedrich- Schiller- Universität Jena, des Sächsischen Literaturrates, des Freien Deutschen Autorenverbandes, des Ungarischen Schriftstellerverbandes, des Tschechischen PEN-Zentrums und der „Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft zu Köthen/Anhalt – Vereinigung zur Pflege der deutschen Sprache“.
Werke
sensible wege. Gedichte 1969 (Tb 1976; um frühe Gedichte erw. Neuausg. 1996)
Der Löwe Leopold. Fast Märchen, fast Geschichten. 1970 (erw. Tb-Ausg. 1974, Neuausg. m. Ill. v. Karel Franta 1987, Tb-Neuausg. m. neuen Ill. v. Karel Franta 1995)
zimmerlautstärke. Gedichte 1972 (Tb 1977)
brief mit blauem siegel. Gedichte-Auswahl 1973
Die wunderbaren Jahre. Prosa, 1976 (Tb 1978)
Das Kätzchen. Verse f. Kinder m. Ill. v. Horst Sauerbruch. 1979
auf eigene hoffnung. Gedichte. 1981 (Tb 1987)
Eine stadtbekannte Geschichte. Für Kinder, die schon wissen, was eine Umleitung ist. M. Ill. v. Werner Maurer. 1982
eines jeden einziges leben. Gedichte. 1986 (Tb 1994)
Das weiße Gedicht. Essays. 1989
Deckname „Lyrik“. Dokumentation. 1990
Wohin der Schlaf sich schlafen legt. Gedichte f. Kinder. M. Ill. v. Karel Franta 1991 (Tb m. neuer Ill. v. Karel Franta 1994)
Wo Freiheit ist… Gespräche 1977-1993. 1994
Steine und Lieder. Namibische Notizen und Fotos. 1996
Der Dichter Jan Skácel. Porträt. 1996
ein tag auf dieser erde. Gedichte. 1998 (Tb 2000)
Zeit für Gedichte? Fernsehgespräche, Reiner Kunze, Peter Voß
2000 gedichte. Gesammelte Gedichte in einem Band. Biblioph. Dünndr.-Ausg., 2001
die großen spaziergänge. Gedichte aus vierzig Jahren, gelesen von Reiner Kunze, CD 2001
Der Kuß der Koi. Prosa und Fotos, 2002
Die Aura der Wörter. Denkschrift, 2002 (Neuausgabe mit Zwischenbilanz 2004)
Die Chausseen der Dichter. Reiner Kunze und Mireille Gansel, Gespräche über Peter Huchel und die Poesie, 2004
Bleibt nur die eigne Stirn. Ausgewählte Reden, 2005
lindennacht. Gedichte, 2007
Übersetzungen (Ausw.)
Jan Skácel: Fährgeld für Charon. Gedichte 1967 (Neuausg. 1989) wundklee. Gedichte 1982 (Tb mit einer Laudatio von Peter Handke 1989) Das blaueste Feuilleton. Prosa. 1989 Die letzte Fahrt mit der Lokalbahn. Prosa. 1991 Jaroslav Seifert: Erdlast. Gedichte 1985 Milena Fucimanová: Schmerzstrauch. Poetische Prosa und Gedichte. 1997 Marie Skálová: Die Schuld der Unschuldigen. Lebenserinnerungen. (Gem. m. Elisabeth Kunze) 1999 Reiner Kunze: Wo wir zu Hause das Salz haben. Gesammelte Nachdichtungen aus verschiedenen Sprachen in einem Band. Biblioph. Dünndr.-Ausg. 2003
Sekundärliteratur (Ausw.)
Reiner Kunze – Materialien u. Dokumente. Hrsg. Jürgen P. Wallmann. 1977 Reiner Kunze – Werk und Wirkung. Hrsg. R. Wolff. 1983 Reiner Kunze – Materialien zu Leben und Werk. Hrsg. Heiner Feldkamp. 1987 H. Feldkamp: Sichtbar machen. Bild und Gedicht im Werk Reiner Kunzes. 1991 Herbert-und Elsbeth-Weichmann-Preis. ohne Jahresangabe [1991] Hanns-Martin-Schleyer-Preis 1990 und 1991. 1991 Sprachvertrauen und Erinnerung. Reden zur Ehrenpromotion von Reiner Kunze an der Technischen Universität Dresden. Hrsg. Walter Schmitz. 1994 Friedrich-Hölderlin-Preis. Reden zur Preisverleihung am 7. Juni 1999. o. Jahresang. [2000] Volker Strebel: Reiner Kunzes Rezeption tschechischer Literatur. 2000
Auszeichnungen
1968 Übersetzerpreis des Tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes
1971 Deutscher Jugendbuchpreis 1973 Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste u. Mölle-Literaturpreis, Schweden
1977 Georg Trakl-Preis, Österreich, Andreas Gryphius-Preis u. Georg Büchner-Preis
1979 Bayerischer Filmpreis (Drehbuch)
1981 Geschwister Scholl-Preis
1984 Eichendorff Literaturpreis u. Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
1988 Bayerischer Verdienstorden
1989 Kulturpreis Ostbayerns
1990 Herbert und Elsbeth Weichmann-Preis u. Hanns Martin Schleyer-Preis
1993 Großes Bundesverdienstkreuz, Kulturpreis deutscher Freimaurer u. Ehrendoktor der Technischen Universität Dresden 1995 Ehrenbürgerschaft der Stadt Greiz u. Kulturpreis des Landkreises Passau
1997 Weilheimer Literaturpreis
1998 Europa-Preis für Poesie, Serbien
1999 Friedrich Hölderlin-Preis
2000 Christian Ferber-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung
2001 Hans Sahl-Literaturpreis u. Bayerischer Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft
2002 Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung, Prag u. Berlin
2003 Ján Smrek-Preis, Slowakei, u. Ehrenbürgerschaft der Stadt Oelsnitz/Erzgebirge
2004 STAB-Preis der Stiftung für Abendländische Besinnung, Schweiz, u. Übersetzerpreis „Premia Bohemica“ d. Gemeinschaft d. Schriftsteller Tschechiens
2006 Ehrengast des Heinrich-Heine-Hauses Lüneburg