Mahmoud Hosseini Zad
Mahmoud Hosseini Zad, 1946 in Iran geboren, studierte nach dem Abitur in München Politikwissenschaften und Soziologie, kehrte danach und vor der Islamischen Revolution in den Iran zurück, arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Programmevaluator und später als Übersetzer beim iranischen TV und Rundfunk, als Honorardozent für deutsche Sprache und Literatur an verschiedenen Universitäten in Teheran, und zuletzt als Übersetzer / Dolmetscher bei der dt. Botschaft in Teheran. Er ist Schriftsteller, Literaturübersetzer, schreibt gelegentlich für die Presse über Bücher, Filme, aktuelle Themen, moderiert (in Iran) Lesungen deutschsprachiger Autoren.
Seit seiner Studentenzeit schreibt und übersetzt er Literatur.
Als Schriftsteller hat er erst Theaterstücke geschrieben, später Erzählungen und Romane.
Eine Trilogie mit 31 Erzählungen:
Die bleierne Finsternis der Nacht 2005
Wann ist dieser Schnee gefallen… 2011
Himmel voller Wolken 2013
Er legte den Kopf auf das kalte Metall Erzählungen 2015
Zwanzig tödliche Wunden Roman 2016
Eine nicht kleine Müllhalde Roman 2021, der in Iran nicht veröffentlicht werden darf.
Sein Roman „zwanzig tödliche Wunden“ lag 10 Jahre, 2005 – 2015, bei der iranischen Zensurbehörde, 2015 wurde die Publikationsgenehmigung ausgestellt, 2020 drehte ein Regimetreuer Regisseur eine 15 teilige TV Serie nach diesem Roman, und seitdem ist der Roman in Iran für immer verboten.
Seit den 1970-er Jahren übersetzt er deutsche zeitgenössische und Gegenwartsliteratur, u.a. B. Brecht, F. Dürrenmatt, Hartmut Lange, Ingo Schulze, Judith Hermann, Uwe Timm, Urs Widmer, Peter Stamm, Alois Hotschnig, Falk Richter, R. Fassbinder, W. Krösinger, A. Ostermaier, Heiner Müller, … und Anthologien mit Erzählungen von Th. Mann, F. Kafka, Julia Franck, Sibylle Berg, Peter Kant, Sevgi Özdemar, u.v.m.
Im deutschsprachigen Raum: kleinere Übersetzungen im Bereich der Poesie und Kinderliteratur, Übersetzung von Annette v. Droste Hülshoff „Klänge aus dem Orient“ , Beiträge über aktuelle , politische Themen, deutsch – persische Literatur in FAZ (FAS), in Iran Journal, sowie Interviews über die Themen mit Medien , Abhandlung über Abbas Kiarostamis Filme und die persische Poesie „Mir reicht der erste Buchstabe des Wortes“ – erschienen in „Poetry and Film“ herausgegeben von Jan Röhnert und Andreas Kramer – edition faust- Frankfurt a. M. Oktober 2020.
Als Schriftsteller und Übersetzer ist er mehrmals ausgezeichnet worden, u. a. mit der Goethe Medaille 2013… „Für seine Leistungen und sein Engagement als Kulturvermittler par excellence in Literatur, Theater und Film hat S. Mahmoud Hosseini Zad die Goethe-Medaille erhalten. Mit Umsicht und Sensibilität ebne er dem Wort die Bahn und ermögliche kulturelle und persönliche Begegnungen, die das gegenseitige Verständnis der Menschen im Iran und in Deutschland wachhielten und verstärkten, so die Auswahlkommission.“ ( Aus: https://www.goethe.de/de/kul/pre/gme/prt/20378583.html)
Durch Stipendien und Förderungen ((DAAD, LCB, TOLEDO, Pro Helvetia, das deutsche Auswärtige Amt, Schloss Solitüde, MRI und ifa, Goethe Institut, ÖGfL, …,) aber auch privat hatte er längere Aufenthalte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, und seit Mai 2021 hält er sich mit einem Stipendium und aus Sicherheitsgründen in Berlin auf.