Andrei S. Markovits

Andrei S. Markovits wurde am 6. Oktober 1948 in der westrumänischen Stadt Timisoara (Temeschwar auf Deutsch) geboren. Er wuchs als Einzelkind einer von der Shoah gepeinigten, ungarisch sprechenden Familie auf. Nach dem Tod seiner Mutter 1958, emigrierten sein Vater und er zuerst nach Wien, wo er acht Jahre lang die Theresianische Akademie besuchte und mit der Matura im Frühjahr 1967 abschloss.  

Danach ging er zum Studium der Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Betriebswirtschaft und Ökonomie an die Columbia University in New York und schloss dort mit seinem Ph.D. im Juni 1976 ab.
Im Anschluss wurde Markovits Fellow am Center for European Studies der Harvard University, wo er die Zeitschrift German Politics and Society gründete und zwanzig Jahre lang als Chefredakteur herausgab.  

Ab Mitte der 70-er Jahre begann Markovits seine lebenslange wissenschaftliche Beziehung zu Deutschland, wo er zu vielen sozialwissenschaftlichen Themen arbeitete – Sozialdemokratie, neue soziale Bewegungen, deutsch-jüdische Beziehungen, Antisemitismus und Antiamerikanismus. Markovits hatte zahlreiche Professuren in den Vereinigten Staaten sowie Gastprofessuren an Universitäten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Israel inne. Seit 1999 unterrichtet er Politikwissenschaft und Soziologie an der University of Michigan. Dort hat er die „Karl W. Deutsch Collegiate Professur of Comparative Politics and German Studies“.  

2007 verlieh ihm die Leuphana Universität zu Lüneburg einen Ehrendoktor. 2012 zeichnete ihn die Bundesrepublik Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz aus.  

Seine letzte Buchveröffentlichung, aus 2021, ist eine Autobiographie mit dem Titel The Passport as Home: Comfort in Rootlessness. Die deutsche Version erscheint Ende Juni, Anfang Juli mit dem Titel Der Pass mein Zuhause: Aufgefangen in Wurzellosigkeit im Berliner Neofelis Verlag.

 


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